long burning
75 Jahre nach Ende des zweiten Weltkrieges – Konzept Objekte Installationen
Mit dem Medium Textil bearbeite ich ganz subtil ein schwieriges Thema: Nachwirkungen von Kriegs-, Flucht- und Gewalterfahrungen. Jahrzehnte nach Beendigung des zweiten Weltkrieges wirken traumatische Belastungen in den Menschen über Generationen hinweg weiter und erfahren traurige Wirklichkeit durch die vielen Flüchtlinge und die aktuellen Kriegsschauplätzen unserer Welt.
Der Nachlass eines Kriegsgefangenen aus dem zweiten Weltkrieg: Eine englische Tabakdose, gefüllt mit kleinen handgeschnitzten Schachfiguren. Ein uraltes Kriegsspiel. „long burning tobacco“ steht auf dieser Dose – „long burning“, der Arbeitstitel meines langjährigen Projektes, ist Synonym für die nachhaltige Belastung von Menschen mit Kriegserfahrungen. Aus Gesprächen mit Zeitzeugen erfuhr ich, wie existent nach Jahrzehnten noch die lange zurückliegenden Kriegsereignisse und die Hilflosigkeit angesichts der psychischen Kriegsfolgen sind.
Mit abstrakten Rauminstallationen möchte ich die kollektiv empfundene tiefe Einsamkeit und Sprachlosigkeit erlebbar machen, möchte behutsam Objekte einfügen, Leere belassen, Raum für Bewegung vorgeben, die Denkprozesse anstößt. Diese künstlerischen Interventionen vermitteln Unsagbares, wecken „sprachlos“ Emotionen.